Mit Familienaufstellungen lässt sich an Problemstellungen arbeiten, die mit etwas Unverarbeitetem oder „Ungeordnetem“ in der Familiengeschichte verbunden sind. Dabei geht es vor allem um das Eingebundensein in die Ereignisse der Familie, nicht so sehr um die Art und Weise, wie jemand war. Solche bedeutsamen Geschehnisse können schwere Schicksale von früheren Familienangehörigen sein wie beispielsweise schwere Unfälle oder früh gestorbene Kinder, aber auch Folgen des Krieges wie Flucht, Vertreibung und im Krieg Gefallene.

 

Beim „Familienstellen“ begegnet uns die Familie, in die man hineingeboren wurde, als der Organismus, der nach Heilung ruft und Unerlöstes in ihm durch einzelne Familienmitglieder zum Ausdruck bringt, die dann Hilfe erfahren, wenn wir uns diesen ungeheilten Anteilen im Familienorganismus zuwenden. Dabei ist sowohl die Familie, in der der einzelne lebt, also sein Gegenwartssytem wichtig, als auch die Familie, in der er aufgewachsen ist sowie weitere Vorfahren, also sein Herkunftssystem.

Diese Methode ergänzt so die traditionellen Psychotherapien, in denen es um die emotionale Verarbeitung der eigenen, selbst erlebten Lebensgeschichte geht.

Familienaufstellungen werden normalerweise in Gruppen durchgeführt.

 

 

In den Familienaufstellungen geht es zunächst um das Aufzeigen unseres inneren unbewußten Bildes der Herkunfts- bzw. Gegenwartsfamilie. Dazu wählt der Aufstellende aus den Gruppenteilnehmern Stellvertreter für sich und die für das Anliegen wichtigen Familienmitglieder. Diese Menschen werden dann in einem Zustand innerer Sammlung dem inneren Bild entsprechend im Raum aufgestellt. So werden Strukturen, die die Familie und ihre Mitglieder bestimmen, sichtbar.

Angeleitet von Wahrnehmungen der Stellvertreter oder auch von ihren Bewegungsimpulsen wird jetzt das Bild so verändert, dass jeder den ihm gemäßen Platz erhält. Erst dann tritt der Aufstellende, um den es geht, an seinen Platz. Schaut man auf diese Weise und von diesem Platz aus auf das eigene Familiensystem, werden oft Verbindungen zu anderen Mitgliedern sichtbar und vor allem fühlbar, die das eigene Handeln und Erleben deutlich beeinflussen.

Diese Verstrickungen zwischen Familienmitgliedern – oft über Generationen hinweg – treten zum Beispiel dann auf, wenn jemand, aus welchem Grund auch immer, ausgeschlossen wurde. Auch frühe oder gewaltsame Todesfälle oder andere schwere Schicksale können sich so auswirken.

Im nächsten Schritt  wird dann an der Lösung dieser Verstrickungen gearbeitet. So können heute Ausgeschlossene wieder einbezogen, kann Dank ausgesprochen und Übernommenes zurückgegeben werden. Wenn wir auf diese Weise anerkennen, was ist, wirkt das befreiend und kann tiefgreifende Impulse geben für den eigenen weiteren Weg. Verblüffend und oft genauso wegweisend sind die deutlichen und tiefen Gefühle der Stellvertreter, die sie im Dienste des Aufstellenden erleben.

 

 

 

 

 

DGfS_Weiterbildnerin_RGB_260
kopfbalken
Familienaufstellungen

Familienaufstellungen

logo_marxen